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Thüringen ist kein Einwanderungsland. Sollte es aber sein. Denn: So, wie sich die Bevölkerungszahlen entwickeln, stehen relativ wenige erwerbsfähige Menschen bald einer deutlich größeren Gruppe an Senior*innen und Pflegebedürftigen gegenüber. Laut einer Hochrechnung des Instituts der Deutschen Wirtschaft wird die Anzahl der Pflegebedürftigen in Thüringen bis 2040 um über 30.000 Personen ansteigen. Gleichzeitig sind bereits jetzt mehr als 40 Prozent der Pflegebeschäftigten über 50 Jahre alt - Trend ebenfalls steigend.
Deswegen müssen wir Azubis und Personal anwerben – auch im Ausland.
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Geschichten aus dem Leben
Tra, Zeulenroda-Triebes, aus Vietnam
2019 kam Tra aus Ho-Chi-Minh-Stadt nach Thüringen, um eine Pflegeausbildung zu machen. Am gleichen Tag wie sie startete Lukas in derselben Einrichtung, nämlich in einer AWO-Einrichtung der Eingliederungshilfe in Zeulenroda-Triebes.
Zunächst hatten die zwei „Neuen“ im Team gar nicht so viel miteinander zu tun, bis Tra eines Tages eine helfende Hand benötigte. „Meine Kollegen haben gesagt, dass ich immer Bescheid sagen könnte, wenn ich etwas brauche“, erinnert sich Tra.
So fragte sie Lukas, ob er ihr beim Transport eines schweren Pakets in ihre Wohnung helfen könnte. „Da sind wir dann das erste Mal richtig ins Gespräch gekommen und haben uns im Anschluss immer häufiger in der Freizeit getroffen“, erzählt Lukas lächelnd.
Seit Juli 2020 sind die beiden offiziell zusammen. Beim Sommerfest auf dem Hof der Einrichtungsleiterin Marlen Singer haben sich die frisch Verliebten dann das erste Mal als Paar vor ihren Kolleg*innen gezeigt. „Viele waren überrascht, als wir Händchen haltend ankamen, aber haben sich für uns gefreut“, berichten Tra und Lukas.
Seither ist viel passiert: Nachdem Tra ihre Ausbildung erfolgreich absolviert hat, sind die zwei in Lukas‘ Haus in Mehla gezogen, das sie gemeinsam renovieren. Dort leben sie zusammen mit Daisy, ihrem Yorkshire Terrier.
